Posted on 06 08 19
Wenn Ihre Arme zu schrumpfen scheinen – Tipps für beginnende Presbyopie
Schon alleine beim Wort “Lesebrille” denkt man oft an Bibliothekare, die einen schmalen Brillenrahmen am Ende ihrer dünnen Nase tragen, der von einer kleinen Kordel hinter dem Nacken gehalten wird. Die Lesebrille erinnert uns an Lehrer, die eine Millionen Jahre alt zu sein schienen, als wir Kinder waren. Sie klingen wie ein Paar, in dem ein Ehepartner sich weigert, ein eigenes Paar zu kaufen, und sich die Lesebrille seines Partners immer dann ausleiht, wenn er im Restaurant eine Speisekarte entziffern muss. Die schlechte Nachricht: Die meisten von uns werden irgendwann eine Lesebrille brauchen. Die gute Nachricht: Brillen werden immer mehr zum Modeaccessoire. Was hat es nun wirklich mit Lesebrillen auf sich und wann brauchen Sie eine?
Wir verwenden Lesebrillen, um einen Zustand namens „Presbyopie“ zu korrigieren. Presbyopie oder Altersweitsichtigkeit ist der normale altersbedingte Verlust der Fähigkeit, auf nahe Dinge zu fokussieren. Aufgrund des geringen Abstands, bei dem wir normalerweise lesen, führt dies in erster Linie zu Problemen mit dem Lesen und der Bildschirmarbeit oder dem bloßen Sehen von Objekten aus geringer Entfernung. Die Anzeichen von Presbyopie können Schwierigkeiten beim Lesen von Kleingedrucktem sein, der Wunsch, Lesematerial immer weiter weg zu halten, Probleme beim Sehen von Gegenständen in der Nähe, Überanstrengung der Augen und Kopfschmerzen.
Die Menschen, die wir mit dieser Art von Brille in Verbindung bringen, mögen uns steinalt vorkommen, das kritische Alter liegt jedoch bereits bei 40-45 Jahren! In diesem Alter wird die Nahfokussierung für fast alle schwieriger. Die Presbyopie offenbart sich meist ganz klassisch mit der Erkenntnis, dass die Arme nicht mehr lang genug zum Lesen sind. Allerdings schieben viele einen Besuch beim Optiker immer wieder auf, da man sonst wegen des Bedürfnisses nach einer Lesebrille ja eventuell zugeben müsste, dass man älter wird. Das Älterwerden mag schwierig sein, aber alt zu sein und nichts lesen zu können, ist noch unangenehmer!
Es gibt ein paar Glückspilze, die wahrscheinlich nie das Bedürfnis für eine Lesebrille haben – die Myopen. Einige kurzsichtige Menschen können bequemer lesen, indem sie nur ihre Brille abnehmen, da ihr Fokus von Natur aus in der Nähe liegt. Diese Leute tragen jedoch normalerweise bereits eine Brille und werden wahrscheinlich am meisten davon profitieren, wenn sie auf eine Gleitsichtbrille umsteigen. Diese hilft dabei, sowohl fern als auch nah sehen zu können.
Sie haben viele Möglichkeiten, Presbyopie zu korrigieren – Lesebrillen, Computerbrillen, Multifokale, bzw. Gleitsichtbrillen, die „altmodischen“ Bifokal- oder Trifokalbrillen. Gleitsichtkontaktlinsen gehören ebenso zu den Optionen sowie eine weitere Lösung namens Monovision – Sie tragen verschiedene Kontaktlinsen pro Auge, mit der einen wird nur die Fernsicht und mit der anderen nur die Nahsicht pro Auge korrigiert. Presbyopie kann zudem auch operativ behandelt werden.
Es gibt keinen Grund, Ihre Augen nicht untersuchen zu lassen, da Presbyopie jeden treffen kann. Optiker empfehlen, Ihr Sehvermögen in jedem Alter regelmäßig zu überprüfen, spätestens jedoch im Alter von 40 Jahren. Insbesondere die tägliche Bildschirmarbeit ist eine Belastung für das Sehsystem jedes Menschen und führt zu vielen Symptomen, die leicht behandelt werden können. Profi-Tipp: Machen Sie sich das Leben nicht schwerer als es ist – holen Sie sich Ihren neuen Brillenpass noch heute!
